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Fremdwährungskredit aktuell: Entwicklungen, Risiken und Chancen

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Fremdwährungskredit aktuell: Entwicklungen, Risiken und Chancen

Wer eine Immobilie finanzieren möchte, Geld für ein Startup braucht oder aber einen Kredit für sonstige Vorhaben aufnehmen möchte, geht damit üblicherweise zu seiner Hausbank in Deutschland. Der Fremdwährungskredit ist in Deutschland noch nicht allgemein bekannt, doch tatsächlich steigt die Nachfrage nach dem Fremdwährungskredit aktuell. Denn der Fremdwährungskredit kann Vorteile haben. Besonders bei der langfristigen Finanzierung bieten Yen Kredite oder Dollar Darlehen scheinbar besonders günstige Konditionen. Vorsicht ist allerdings geboten, denn es gibt auch Risiken bei der Finanzierung in fremden Währungen, die Sie vor Abschluss kennen sollten.

Vorteile der Fremdwährungsfinanzierung

Der häufigste Grund, warum ein Fremdwährungskredit in Deutschland aufgenommen wird, sind die günstigeren Zinsen. Auch wenn wir derzeit allgemein günstige Zinsen haben, liegen die Zinssätze für einen Fremdwährungskredit teilweise noch darunter. So liegen beispielsweise Yen Kredite je nach Zinsbindung und Anbieter zwischen 1,1 und 3,5 %. Die Differenz zu einem Kredit in Euro kann zwischen 1 und 3 % pro Jahr betragen. Wenn der Euro im Vergleich zur Fremdwährung noch an Wert gewinnt, wirkt sich dies positiv aus, mitunter kann der Kreditnehmer so erheblich Geld sparen bei der Finanzierung mit einem Fremdwährungskredit .

Mögliche Zinssätze für einen Fremdwährungskredit aktuell:

  • 4,3% für Euro Kredite
  • 2,9% für Dollar Darlehen
  • 2,,8% für Frankenkredite
  • 1,1% für Yen Kredite

Darüber hinaus hat der Fremdwährungskredit weitere Vorteile, diese sind:

  • teilweise kostenlose Sondertilgung, bis zu 100 % des Betrages sind möglich
  • Wenn der Wert des Euro im Vergleich zur Fremdwährung steigt, können sogar Gewinne erwirtschaftet werden
  • nachschüssige Zinszahlungen
  • Üblich ist ein endfälliges Darlehen
  • je nach Produkt ist der Wechsel in eine andere Währung während der Laufzeit möglich

Doch so vorteilhaft der Fremdwährungskredit auch scheint, die Fremdwährungsfinanzierung kann auch Nachteile haben. Der größte Nachteil liegt in der Unsicherheit.

Nachteile und Risiken von Fremdwährungskrediten

Kursentwicklungen lassen sich nie sicher vorhersagen, das haben die vergangenen zehn Jahre seit der Finanzkrise deutlich gezeigt. In gewisser Weise ist ein Kredit in einer fremden Währung also reine Spekulation. Sie kann sich positiv aber auch negativ auf die Kosten der Finanzierung auswirken. Denn wenn der Wert der Fremdwährung steigt oder aber der Euro an Wert verliert, wird die Finanzierung teurer. Die Zinssätze sind bei einem Fremdwährungskredit in der Regel nicht fest, daher kann sich der Zins sowohl positiv als auch negativ entwickeln. Es stehen allerdings auch Angebote mit Zinsobergrenze zur Verfügung.

Das Risiko bei der Finanzierung über einen Fremdwährungskredit ist also, dass die Kosten schwer abzuschätzen sind. Der Fremdwährungskredit kann günstiger werden als gedacht oder aber auch teurer. Deswegen ist der Fremdwährungskredit quasi ein Kredit mit Risiko. Für Sparer, die die Raten für ihren Kredit so knapp kalkuliert haben, dass eine Erhöhung der Kosten nicht tragbar wäre, sollten daher davon Abstand nehmen.

Der Fremdwährungskredit wird über ein endfälliges Darlehen getilgt

Normalerweise werden Fremdwährungskredite anders zurückbezahlt als konventionelle Kredite mit monatlichen Raten. Es handelt sich um ein sogenanntes endfälliges Darlehen. Bei einem endfälligen Darlehen wird der Kredit nicht über die gesamte Laufzeit, sondern erst am Ende getilgt. Über die Laufzeit werden lediglich die Zinsen an den Kreditgeber gezahlt.

Um das Darlehen zum Ende der Laufzeit zurückzuzahlen, wird das Geld üblicherweise über einen Tilgungsträger angespart. Die monatlichen Raten werden also nicht an den Kreditgeber, sondern an einen weiteren Träger wie beispielsweise einen Investmentfonds oder eine Lebensversicherung gezahlt. Der Vorteil bei dieser Variante liegt darin, dass über diesen Träger theoretisch Gewinne erwirtschaftet werden können.

Bei der Wahl des Trägers kommt es lediglich darauf an, dass zum Laufzeitende des Kredites das entsprechende Volumen für die Tilgung erreicht ist. Das endfällige Darlehen kann vorteilhaft oder nachteilig sein, je nach gewähltem Träger und nach wirtschaftlicher Entwicklung. Dies gilt insbesondere für risikobehaftete Modelle.

Voraussetzungen für einen Fremdwährungskredit in Deutschland

Die Fremdwährungsfinanzierung kann attraktiv sein, sie ist allerdings nicht für jeden möglich. Denn die Voraussetzung ist eine sehr gute Bonität. Bei entsprechend hohem und gesichertem Einkommen und gutem SCHUFA Score ist diese Form der Finanzierung in der Regel möglich. Bei einem Negativeintrag bei der SCHUFA ist ein Fremdwährungskredit hingegen unmöglich. Bei der Immobilienfinanzierung ist es etwas einfacher, einen Kredit in fremder Währung zu erhalten, denn hier wird die Sicherheit durch die Eintragung einer Grundschuld auf die Immobilie geschaffen.

Fremdwährungskredite sind also keine Lösung für Menschen, die nach einem Kredit ohne SCHUFA oder einem Kredit für jedermann suchen. Im Gegenteil, die Hürden sind teilweise sogar noch höher als bei einem deutschen Bankkredit.

Die Sicherheit von Krediten in fremder Währung

Der Fremdwährungskredit birgt ein erhöhtes Risiko. Wenn Sie sich für diese Form des Darlehens entscheiden, sollte Ihnen dies bewusst sein. Es ist keine sichere Finanzierung, weder die Zinsen noch die Kreditsumme selbst sind aufgrund von möglichen Währungsschwankungen und Zinsschwankungen sicher. Die Raten können am Ende deutlich höher ausfallen, als angenommen. Zudem wird der Fremdwährungskredit erst zum Ende der Laufzeit getilgt, hieraus ergeben sich weitere Risiken durch die Form der Geldanlage zur Tilgung. Wer auf Sicherheit besonderen Wert legt, sollte einen sicheren Sparplan oder beispielsweise eine Lebensversicherung als Träger wählen und keine spekulativen Formen der Geldanlage. Andererseits kann man auf diese Weise auch Gewinne erwirtschaften.

Denn der Reiz beim Fremdwährungskredit liegt auch darin, dass für die Tilgung in einem Investmentfonds angespart werden kann. So können sich bei günstiger Entwicklung Renditen ergeben, die höher als die Tilgung sind. Mit einem Fremdwährungskredit kann man also theoretisch sehr günstig finanzieren. Das Risiko liegt darin, dass die gewählte Geldanlage die für die Tilgung notwendige Rendite nicht erzielt. In diesem Fall wird die Anleihe deutlich teurer als jeder konventionelle Kredit.

So verringern Sie das Risiko bei einem Fremdwährungskredit in Deutschland

Bei der Fremdwährungsfinanzierung können Sie durch die geschickte Auswahl des Tilgungsträgers Risiken minimieren. So können Sie einen Tilgungsträger wählen, der als vergleichsweise sicher gilt wie beispielsweise eine Lebensversicherung. Wenn Sie dennoch ein höheres Risiko tragen möchten, können Sie zur Absicherung auch einen höheren Betrag über den Tilgungsträger ansparen, als für die Rückzahlung des Kredites erforderlich wäre. Den Überschuss erhalten Sie dann am Ende als Gewinn. Nicht zuletzt sollten Sie den Fremdwährungskredit über die gesamte Laufzeit beobachten. Je nach Vertrag ist es möglich, während der Laufzeit in eine andere Währung zu wechseln. So können bei schlechten Entwicklungen Kosten reduziert werden.

Auch das Zinsrisiko können Sie bei vielen Angeboten reduzieren, zu diesem Zweck wählen Sie einen Kredit mit Zinsobergrenze. Sobald die Zinsobergrenze erreicht ist, wechselt das Darlehen automatisch in einen Kredit mit Zinsfestschreibung. Oder Sie wählen alternativ direkt einen Fremdwährungskredit mit Zinsfestschreibung, diese sind allerdings aufgrund der momentan niedrigen Zinsen in der Regel vergleichsweise teuer.

Tipp: vergleichen Sie die Gebühren

Bevor Sie sich für eine Fremdwährungsfinanzierung entscheiden, sollten Sie über einen Vergleichsrechner unbedingt verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Schauen Sie sich die Konditionen der Anbieter im Detail an. Die Angebote unterscheiden sich in vielen Punkten. Der auffälligste Aspekt ist der Zins selbst, wobei Sie immer im Auge behalten sollten, ob Sie eine Zinsobergrenze festlegen können oder nicht. Die Art der Währung selbst spielt auch eine Rolle, die beliebtesten Kredite sind Yen Kredite, diese haben momentan die niedrigsten Zinsen, und das Dollar Darlehen.

Beachten Sie auch unbedingt die Nebenkosten und Bearbeitungsgebühren, da sich diese von Fremdwährungskredit zu Fremdwährungskredit beträchtlich unterscheiden können. Die Bearbeitungsgebühr liegt erfahrungsgemäß zwischen einem und drei Prozent der Finanzierungssumme. Zusätzlich können Gebühren für den Währungsumtausch und für die Kontoführung anfallen. Auch der Tilgungsträger ist in der Regel nicht gebührenfrei. Je nachdem für welche Finanzierungsform Sie sich entscheiden, können durchaus unterschiedliche Gebühren anfallen.

Fazit zur Fremdwährungsfinanzierung

Mit einem Fremdwährungskredit können Sie Geld sparen. Attraktiv sind diese Angebote aufgrund der niedrigen Zinsen und möglichen Vorteilen, die sich aus einem starken Euro ergeben können. Besonders günstig sind Yen Kredite und Dollar Darlehen. Die Hürden sind für einen Fremdwährungskredit in Deutschland jedoch groß, nur bei sehr guter Bonität ist es möglich, ein solches Darlehen abzuschließen.

Der Fremdwährungskredit wird erst am Ende der Laufzeit getilgt. Über einen Tilgungsträger wird der Betrag angespart. Von der Wahl des Tilgungsträgers hängt es außerdem ab, wie risikoreich diese Kreditform ist. Sichere Finanzierungsformen wie ein Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung stehen ebenso zur Auswahl, wie beispielsweise ein Investmentfond mit entsprechend höherem Risiko aber auch möglicherweise höheren Renditen. Bei Abschluss des Vertrages sollten die Konditionen verschiedener Anbieter verglichen werden. Denn diese unterscheiden sich erheblich, teilweise müssen erhöhte Zusatzgebühren gezahlt werden.

Egal ob Yen Kredite oder Dollar darlehen, der Fremdwährungskredit mag attraktiv erscheinen, es bleibt aber eine Finanzierung mit erhöhtem Risiko. Deswegen sollte ein ausreichendes finanzielles Polster vorhanden sein, um bei einer ungünstigen Entwicklung handlungsfähig zu bleiben.

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